Suche
Weidenröschen, kleinblütiges
In früheren Jahrhunderten wurde das Weidenröschen unter anderem gegen Durchfall, Atemwegserkrankungen, Haut- oder Munderkrankungen eingesetzt – blieb jedoch wenig bekannt. Als anerkannte Heilpflanze machte sich das Gewächs spät einen Namen. Erst in den 70er-Jahren verhalf ihm die Heilkundige Maria Treben zu Popularität, indem sie in ihren Veröffentlichungen seine positive Wirkung auf die Prostata betonte. Die Wurzeln und Blätter des Weidenröschens beeinflussen die Muskelspannung und wirken zusammenziehend. Haupteinsatzgebiet des kleinblütigen Weidenröschen sind deshalb heute Miktionsbeschwerden (Entleerungsstörungen der Harnblase) aufgrund einer gutartigen Prostatavergrößerung. Verwendung findet es vor allem als Teedroge. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen Flavonoide, Gerbstoffe und Phytosterole.
Wissenschaftlicher Name: Epilobium parviflorium.
Charakteristik
Das Weidenröschen zählt zur Familie der Nachtkerzengewächse. Sein Name beruht auf der Ähnlichkeit der Blätter mit den Blättern der Weide. Das kleinblütige Weidenröschen ist in Europa und den gemäßigten Zonen Nordamerikas heimisch, bevorzugt an feuchten Standorten wie Bachufern oder Auenwäldern. Die mehrjährige Pflanze erreicht eine Höhe bis zu 80 cm. An ihren verzweigten Stängeln finden sich 3–7 cm lange Blätter, meist fein beharrt. Von Juni bis September zeigen sich purpurn- bis rosafarbene Blüten in endständigen Trauben mit schmalen schotenartigen Kapseln als Frucht. Am Ende der Blütezeit springen die Kapseln auf und geben den seidenhaarigen Samen frei.
Medizinisch verwendet werden die vor oder während der Blütezeit gesammelten und getrockneten Pflanzenteile.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Miktionsbeschwerden aufgrund einer gutartigen Prostatavergrößerung
Dosierung
Tee: ca. 1,5 bis 2 g (1/2 Teelöffel) mit 200 ml heißem Wasser übergießen, 10–15 Minuten ziehen lassen, abseihen, 2-mal täglich eine Tasse trinken
Risiken und Nebenwirkungen
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm
Sandra Göbel ; Bildrechte: Cornerstone/pixelio.de